HALLBURG

Tourist-Information Volkach (Eichfeld, Rimbach, Krautheim,
Obervolkach, Hallburg, Vogelsburg, Escherndorf)
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Die Geschichte der Hallburg liegt für uns teilweise im Verborgenen; besonders seit 1300 ist sie infolge häufiger Veräußerungen, Belehnungen und Teilverkäufen schwer zu überblicken.

Die Burg, gebaut auf dem steilen Prallhang des Mains am Südausgang des Volkacher Talkessels, war bis 1230 Eigentum der Grafen zu Castell. Vermutlich hatten die Herren zu Castell die Burg als Reichslehen erhalten, war doch mit der Hallburg der Zoll des Reiches am Main verbunden. In den Jahren der Stadterhebung Volkachs wohnten auf der Hallburg die Castell’schen Dienstmannen Berthold (1241, 1254), sein Bruder Friedrich (1244) und ein Albert (1248).

Aber schon im Sühnevertrag vom 18. Januar 1230 musste Graf Rupert zu Castell sein castrum Halleberg als Entschädigung an den Bischof von Würzburg abtreten und empfing es als Stiftslehen zurück. 1262 verpfändete Castell die Burg an die Grafen von Henneberg, und 1311 durfte die Burg nur mit Zustimmung des Burggrafen Friedrich III. von Nürnberg verkauft werden. 1314 verkaufte Ruperts Bruder, Graf Hermann, die Burg mit dem Zoll am Main an Heinrich von Hohenlohe. 1334 übergab Johann Fuchs vom Schwanberg seinen Anteil “an dem Hause und an der Burg zu Halleberg” mit Wasser, Weide und Zoll an Bischof Hermann von Würzburg. 1342 verzichteten die Burggrafen Johann und Albrecht auf ihren Teil an der Hallburg und verkauften ihn mit dem Zoll um 1600 Pfund Heller an das Hochstift Würzburg. Noch vor 1356 verpfändete das Hochstift seine Hallburg an die Zollner und setzte sie als Amtmänner für Volkach ein.

1555 kaufte Fritz Zollner die Hallburg vom Hochstift. Da die Hallburg nach dem Ende der Zollner an das Hochstift heimgefallen war, verlieh Bischof Franz von Hatzfeld die Burg 1639 an den würzburgischen Amtmann zu Kitzingen, Werner Schenk von Stauffenberg. Nachdem 1665 die Grafen von Stadion beliehen worden waren, verkaufte Graf Friedrich von Stadion nach der Säkularisation 1806 seine Hallburg für 125.000 Gulden an Graf Franz Erwein von Schönborn. Am 1. Oktober 1955 wurde die Gemarkung mit Burg und Gutshof in die Stadt Volkach eingemeindet.

Die Burgkapelle ist dem Hl. Pankraz geweiht. Sie ist ein quadratischer Raum mit gotischem Rippenkreuzgewölbe aus dem 14. Jahrhundert, eingebaut im Erdgeschoss des Bergfriedes, zu dem eine steinerne Doppeltreppe außen an der Südseite des Turmes führt. Im Jahre 1253 betreut die Kapelle (W)ernerus capellanus, 1287 ist ein Kaplan bezeugt. Noch 1492 präsentierte Graf Friedrich zu Castell dem Würzburger Bischof Rudolph den Kleriker Johann Gmelich auf ein Beneficium am Altar des Hl. Pankratius auf der Feste Halleberg.

Zum Areal Hallburg gehört neben der Burganlage die “obere Hallburg”, der landwirtschaftliche Gutshof und das “Weingut Graf Schönborn” mit der Weinlage “Schlossberg”, geführt von der Schönborn’schen Domänenverwaltung Wiesentheid.

Heute ist die Hallburg mit ihrem kulturlandschaftlichen Umfeld ein Zentrum des Fremdenverkehrs. Das Weinrestaurant mit dem romantischen Garten bietet in der Sommerzeit sonntägliche Konzerte. Schon 1925 und in den folgenden Jahren war die Hallburg ein Künstlerheim unter Professor Willy Lamping. Er veranstaltete mit seinem Violoncellquartett und mit Elly Ney auf der Burg und in den umliegenden Gemeinden hervorragende Konzerte.

Von den Castell’schen Burgen um 1200 – Stettenburg, Hallburg, Vogelsburg – erinnert nur noch die Hallburg an eine mittelalterliche Ritterburg mit ihrem spätromanischen vierkantig-massiven Bergfried, der Kapelle St. Pankratius im Untergeschoss, dem zweigeschossigen Wohnhaus mit Staffelgiebel (16. Jh.) und den Resten einer Ringmauer auf der Ostseite. G.E.

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